Besuch der Fischereifachberatung am Tegernsee und Wanderung durch die Moore am Sutten

Herr Dr. Gum (links) erklärt die Besonderheiten der Fischerei am Tegernsee

Zusammen mit etwa 30 interessierten Gästen besuchte die oberbayerische Bezirkstagsfraktion der GRÜNEn die Fischereifachberatung Tegernsee. Seit 1998 betreibt der Bezirk Oberbayern das Fischbruthaus an der Wiesseer Söllbachmündung, wo die Fischeier zu jungen Fischen herangezogen werden. Eindrucksvoll waren die Tausende winzigkleine, vor zwei Wochen geschlüpften Fisch“kinder“.
Diese werden später in den Zuflüssen zum See ausgesetzt, damit sie eines Tages dank der Ursprungsbindung dort ihre Eier ablegen und so die Population im See sichern.

Fischereimeister Christpoh von Preysing berichtete über die Fischwirtschaft im Tegernsee, aber auch darüber wie wichtig es ist, sich nachhaltig um die Fischbestände von Seeforellen, Saiblingen und Renken zu kümmern.
Dafür pflegt er mit seiner Mannschaft die Brut der Fische, sortiert täglich kranke Eier aus, damit Pilzerkrankungen keine Chance haben.

Fachberater des Bezirks von Oberbayern, Dr. Bernhard Gum berichtete über die Geschichte der Fischerei: Schon die Mönche lebten gut von der Ernte aus dem See.
Damals gab es noch den heimischen Edelkrebs, der inzwischen leider in den meisten Gewässern verschwunden ist. Sehr zur Freude von Kindern und Erwachsenen hatte er zwei lebendendige Exemplare aus dem Forschungsaquarium dabei, anhand derer er ihre Lebensbedingungen und Bedrohungen beschrieb, verbunden mit der Hoffnung, dass sie eines Tages wieder hier siedeln.

Im Aquadom, dem größten Süßwasser-Aquarium Bayerns beobachtete die Gruppe dann die heimischen Fischarten aus nächster Nähe.

Beim Mittagessen in der Tegernseer Naturkäserei begrüßte Landrat Rzehak die Gäste und
betonte, welch wichtige Bedeutung sie für den Landkreis hat: nachhaltige bäuerliche Landwirtschaft, die Landschaft und Umwelt schützt und den Familienbetrieben auch wirtschaftlich eine Perspektive eröffnet. Dazu lokale wertvolle Lebensmittelveredelung bei transparenter Produktion: Die Gäste ließen sich von Geschmack überzeugen und nutzen die Gelegenheit zu einem Einkauf.

Frisch gestärkt ging es dann zum Quellgebiet der Rottach auf der Sutten und den dortigen Mooren.  Herr Busl, der Fachreferent der Naturschutzbehörde, erläuterterte die historische Entwicklung der Wasser- und Holzwirtschaft in dieser Kulturlandschaft und den Wasserzulauf zum Tegernsee. Beeindruckend  war nicht nur die sorgsam gepflegte Landschaft mit ihrer die Blumenvielfalt, sondern auch die wichtige Bedeutung der Moore für das Klima und den Hochwasserschutz. Eine Teilnehmerin meinte: „Zukünftig genau werde ich genau darauf achten, dass Blumenerde, die ich kaufe, torffrei ist.“
Angesichts der Schönheit der Szenerie und der spannenden „Lehrstunde“ nahmen es die TeilnehmerInnen gelassen, als aufziehende Schauer es spürbar machten, in einer besonders niederschlagsreichen Alpenregion unterwegs zu sein.

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