Antrag auf Anschluss des Bezirks an den Boykott gegen den Konzern Coca-Cola

Antrag

Der Bezirkstag möge beschließen:

Der Bezirk Oberbayern schließt sich wegen der Ermordung von acht gewerkschaftlich organisierten Mitarbeitern von Coca-Cola in Kolumbien dem Boykott gegen den Konzern Coca-Cola an. In den Einrichtungen des Bezirks (Casino, Krankenhäuser …) soll in Zukunft kein Coca-Cola mehr ausgeschenkt werden.

Begründung:

Vor drei Jahren begann die kolumbianische Gewerkschaft Sinaltrainal eine Boykott-Kampagne gegen Coca-Cola, in der der Konzern beschuldigt wird, an der Ermordung von acht Gewerkschaftsmitgliedern beteiligt gewesen zu sein. Sie lenkte die öffentliche Aufmerksamkeit auf die lebensgefährliche Situation von Gewerkschafterinnen und Gewerkschaftern in Kolumbien und auf die Kooperation von Konzernen wie Coca-Cola und Nestlé mit den Paramilitärs.

Der Protest begann mit der Ermordung von Isidro Gil, einem Gewerkschaftsvertreter in der Coca-Cola Abfüllanlage im kolumbianischen Carepa. Die Umstände seiner Ermordung sind gut dokumentiert und legen die Zusammenarbeit zwischen Konzern, Paramilitärs und staatlichen Stellen nahe.

Mittlerweile verzeichnet die Kampagne vor allem in den USA und Italien erste Erfolge. Zehn US- Universitäten haben die Verträge mit Coca-Cola gekündigt oder ausgesetzt, und in Italien wird der Olympia-Werbefeldzug empfindlich gestört. Mehrere italienische Städte und Gemeinden haben sich dem Boykott angeschlossen, darunter fünf römische Bezirke. Vor allem die Unterstützung des Boykotts durch den Turiner Stadtrat hat für internationale Beachtung gesorgt.

In Deutschland hat die Bundeskonferenz von verdi bereits 2003 den Beschluss gefasst, sämtliche Coca-Cola Produkte aus Kantinen und Automaten zu verbannen, und in Wuppertal sprachen sich mehrere Gastwirte gegen den weiteren Ausschank von Coca-Cola Produkten aus.

 

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