„Helfende Hände“ betreibt im Münchner Westen eine Förderschule, eine heilpädagogische Tagesstätte und eine Wohneinrichtung für ca. 150 Kinder, Jugendliche und Erwachsene. Auch Rat und Betreuung der Angehörigen bietet der Verein an. Der Verein musste aufgrund fehlender Zahlungen von Bezirk Oberbayern und Regierung von Oberbayern Insolvenz anmelden.

P R E S S E M I T T E I L U N G
1. Februar 2024
 

Helfende Hände“ in Not:

Einrichtungen für Menschen mit schweren Behinderungen müssen erhalten bleiben

„Helfende Hände“ – ein Verein, der im Münchner Westen Einrichtungen zur Betreuung und Förderung von Menschen mit schweren Mehrfachbehinderungen betreibt, steht vor der Insolvenz. Grund dafür sind hauptsächlich bewilligte, aber nicht ausbezahlte Förderabschläge von Bezirk und Regierung Oberbayern in Höhe von knapp 3 Mio. Euro für den Neubau des Förderzentrums in Aubing. Auch die Kosten für Tariferhöhungen sowie gestiegene Energie- und Dienstleistungspreise wurden bisher nicht übernommen. Der Verein beklagt außerdem Rückstände bei der Erstattung des Schulaufwands seit mittlerweile 2011, die sich auf etwa 450.000 Euro summieren.

„Helfende Hände“ betreibt im Münchner Westen eine Förderschule, eine heilpädagogische Tagesstätte und eine Wohneinrichtung für ca. 150 Kinder, Jugendliche und Erwachsene. Auch Rat und Betreuung der Angehörigen bietet der Verein an.

Stadträtin Sofie Langmeier bezeichnete die Einrichtungen des Vereins als „unersetzlichen Bestandteil der sozialen Infrastruktur unserer Stadt.“ Langmeier kündigte an, die drohende Insolvenz per Antrag auf die Tagesordnung des Stadtrats zu bringen: Oberbürgermeister Reiter soll sich beim Bezirk Oberbayern für die unverzügliche Auszahlung der zugesagten Gelder einsetzen.

Sofie Langmeier: „Der Bezirk und die Regierung von Oberbayern müssen nun endlich ihre Hausaufgaben machen und auch der Verein muss das seine dazu tun. Gemeinsam mit dem Insolvenzverwalter müssen sie eine tragfähige Lösung finden und dafür sorgen, dass die Einrichtungen von „Helfende Hände“ wieder auf festen Beinen stehen. Eine Schließung ist  keine Option! Denn dies würde viele Menschen mit Behinderungen und ihre Angehörigen in existenzielle Nöte bringen – und dies nicht nur in München, sondern weit über die Stadtgrenzen hinaus.“

Die Fraktionsvorsitzende der GRÜNEN im Oberbayerischen Bezirkstag, Martina Neubauer, hat sich umgehend an den Bezirkstagspräsidenten gewandt und ihn dringend gebeten, die ausstehenden Mittel sofort auszuzahlen. „Um die Gefahr von Insolvenzen wegen Zahlungsverzögerungen künftig zu verhindern, sind die internen Verwaltungsprozesse kritisch zu beleuchten und zu verbessern. Klar ist, wenn wir hier nicht zeitnah der Verunsicherung entgegenwirken, führt dies zur Abwanderung von Fachkräften und damit zu einer kritischen Situation für die Menschen mit Behinderung“, so Neubauer.