Antrag auf Leichte Sprache bei Antragsformularen – ein Muss in der Verwaltung des Bezirks Oberbayern
Petra Tuttas, stellv. Fraktionssprecherin
Antrag für den Gesundheits- und Sozialausschuss
1. Der Bezirk Oberbayern entwickelt Erläuterungen zu den Antragsformularen und Antwortschreiben für Menschen mit Lernschwierigkeiten in einfacher Sprache.
2. Antragsformulare bzw. die Erläuterungen dazu sollen ebenfalls in Leichte Sprache übersetzt werden und auf der Website des Bezirks Oberbayern veröffentlicht werden. Dabei kann auch auf bereits vorhandene Materialien verwiesen werden, z. B. die Broschüre zum persönlichen Budget. http://www.people1.de/pdf/PersoenlichesGeld2.pdf
Der Bezirk Oberbayern weist auf seiner Website gezielt auf die ‚Produkte’ in einfacher Sprache hin, wie z.B. den Stadtführer Starnberg, der im Zusammenhang mit den oberbayerischen Kultur- und Jugendkulturtagen entwickelt wurde, und veröffentlicht sie dort unter dem Button ‚Leichte Sprache’.
3. Der Bezirk Oberbayern strebt an, ab dem Jahr 2011 alle Veröffentlichungen (Broschüren, Führer etc.) auch in Leichte Sprache zu übersetzen. Alle Neuproduktionen werden ab sofort auch in einfacher Sprache angeboten.
Begründung:
Aus der UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderung, die die gleichberechtigte Teilhabe von Menschen mit Behinderung als oberstes Ziel formuliert, lässt sich ableiten, dass im Schriftverkehr oder bei Veröffentlichungen Menschen mit Lernschwierigkeiten in besonderer Weise berücksichtigt werden müssen, um ihnen den Zugang zu Informationen zu erleichtern bzw. zu ermöglichen. Dabei sind in Bayern insbesondere auch die Bezirke mit ihren originären Aufgaben in der Eingliederungshilfe aufgefordert, beispielhaft voranzugehen und initiativ zu werden.
Im Zuge der Realisierung der Inklusion muss versucht werden, Menschen mit Lernschwierigkeiten die Möglichkeit zu geben, möglichst viele Bereiche selbständig zu bewältigen. Ein Schritt dazu ist die Darstellung von Sachverhalten in Leichter Sprache.
Petra Tuttas und Martina Neubauer
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