Grüne Bezirkstagsfraktion besucht das Isar-Amper-Klinikum
Grüne Bezirkstagsfraktion besucht das Isar-Amper-Klinikum
In den vergangenen Wochen gab es einige negative Schlagzeilen und deshalb besuchte die Grüne Bezirkstagsfraktion im Isar-Amper-Klinikum in Haar die Allgemeinpsychiatrie, die Forensik und die Suchtabteilung, um sich selbst ein Bild vor Ort zu machen.
Thema in den Gesprächen mit der Klinikleitung und den Ärzten war unter anderem die besondere Problematik von Patientinnen und Patienten, die sich nicht behandeln lassen wollen. Solange keine Fremd- und Selbstgefährdung besteht, entscheidet der natürlichen Willen des Patienten, ob eine Behandlung stattfindet. Wenn also keine Fremd- oder Selbstgefährdung vorliegt und der Patient seine Einwilligung nicht erteilt, dann findet eben auch keine Behandlung statt.
In solchen Fällen bedarf es dann einer stärkeren Toleranz der Gesellschaft gegenüber andersartigem Verhalten, welches mitunter Ängste auslöst, auch wenn es nicht gefährdend ist.
Mehr Klarheit für die Behandlung würde ein Psychiatrie-Kranken-Hilfegesetz (Psych-KHG) bringen, dass derzeit Partei übergreifend in den Bezirken gefordert wird und auch seitens der Klinik würde ein solches begrüßt. „Vor allem Regelungen zum Aufbau von präventiven Hilfen und ein flächendeckender Krisendienst würden wohl viele stationäre Aufenthalte vermeiden“ unterstützt Johannes Becher, Bezirksrat und Verwaltungsrat in den Kliniken des Bezirks Oberbayern, diese Forderung.
Intensiver nachgefragt wurde auch beim Thema Beschwerdemanagement. Patientinnen und Patienten, die sich nicht richtig behandelt fühlen, haben die Möglichkeit sich an die Patientenfürsprecher und die unabhängigen Beschwerdestellen zu wenden. Diese würden nach Auskunft der Klinik auch rege genutzt und jeder Beschwerde werde ausführlich nachgegangen.
Das KBO-Isar-Amper-Klinikum ist die größte Tochter des KBO (Kliniken Bezirk Oberbayern – das Kommunalunternehmen des Bezirk Oberbayern) und besteht aus den beiden Hauptstandorten München-Ost (Haar) und Taufkirchen, sowie mehrere Außenstellen (z.B. der Tagesklinik in Freising) zur wohnortnahen stationären, teilstationären und ambulanten psychiatrischen Versorgung.